Helene Kamischke

Gartenstr. 20
Die Textilarbeiterin wurde am 26.09.1886 in Neuendorf geboren. Über die SPD, den Spartakusbund und die USPD fand sie den Weg in die KPD. Von 1914- 1927 wohnte sie mit ihrer Familie in der Gartenstr. 20. Ab 1930 betrieb sie mit ihrem Mann einen Marktstand vor dem Nowaweser Rathaus um die Familie zu ernähren. Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 verkauften sie an ihrem Marktstand illegal für die KPD Beitragsmarken, getarnt als Kaffeerabattmarken und rote Kinderpostmarken. Aufgrund von Denunziationen durch andere Großhändler wurden sie als „berüchtigte Kommunisten“ mehrfach verhört. Aufgrund der Emigration ihrer Tochter Erna mussten sie mehrfache Hausdurchsuchungen erdulden. Dennoch unterstützen sie sowjetische Kriegsgefangene mit Lebensmitteln. Nach der Befreiung bauten beide die KPD und in der Folge auch die SED in Babelsberg mit auf.